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Politik, Gesellschaft und Umwelt

       »  Der bedeutendste Philosoph der                                          25.8.24, Auswärts, So 13:30-15:45 Uhr, 1*,
        Aufklärung: Immanuel Kant           Das Bergische Land: Stadt-            3 UStd., Frank Khan, 5.00 €, 242W104002
        Historischer Salon mit Dr. Friederike Kuster    geschichte und Führungen
        Vor 300 Jahren, am 22. April 1724, wurde der                            »  Seife und Bleicherbrunnen: Schwarzbach
        Philosoph Immanuel Kant in Königsberg gebo­                               und Wupperfeld
        ren. Nicht nur deshalb ein Grund an ihn zu er­  Die Menschen im Bergischen Land, entlang der   Quartiersgeschichte(n) im Wuppertal
        innern. Er ist der bedeutendste Philosoph der   Wupper und zwischen Ruhr und Sieg mussten   von West nach Ost
        Aufklärung und seine Schriften und Gedanken   sich stets gemeinsam den historischen Heraus­  Der stadthistorische Spaziergang startet am
        sind bis heute relevant. Seine „Kritik der reinen   forderungen stellen: Wie Solinger Klingen oder   Berliner Platz im Barmer Osten. Wir erkunden
        Vernunft“ markiert den Beginn der modernen   Barmer Artikel in der Zeit der Frühindustrialisie­  von hier aus den Stadtteil bis zum Bleicher­
        Philosophie. Berühmt geworden ist er für sei­  rung produziert wurden, wie die Migration im 19.   brunnen in Wupperfeld und begeben uns an­
        ne Definition der Aufklärung, die bis heute z.B.   Jahrhundert oder nach dem Zweiten Weltkrieg   schließend mitten hinein in die Geschichte der
        in der Arbeit der Volkshochschule nachwirkt.   unser Zusammenleben beeinflusste oder wie die   Textilindustrie am Gelände der Firma Luhns.
        Aber es gibt auch Kritik an Kant, insbesondere   Urbanisierung aus Dörfern Städte machte: Hier   Mit ihrer Seifenproduktion hat sie eine inter­
        in Bezug auf seine rassistischen anthropologi­  stellen wir Ihnen die lebendige Stadt­ und Regi­  nationale Erfolgsgeschichte geschrieben, die
        schen Texte. Im Historischen Salon stellt die   onalgeschichte in Wuppertal und Solingen und   für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der
        Wuppertaler Philosophin Friederike Kuster von   darüber hinaus vor. Eben Bergische Geschichte.  Stadt von Bedeutung war.
        der Bergischen Universität das Leben und die                              Treffpunkt: Berliner Platz (am Denkmal „Ber­
        Bedeutung Immanuel Kants vor.       »  „Der Widerstand lebt“ – Solinger   liner Bär")
        Der Eintritt ist frei. Es gilt das Prinzip „Pay what   Widerstandsgruppen 1933 bis 1937  Bitte bezahlen Sie die Teilnahmegebühr bei der
        you like.“ (Zahle, was Du magst.)    Nach dem Reichstagsbrand am 27. Februar   Kursleitung vor Ort.
                                             1933 setzte eine umfassende Verhaftungswel­
        24.10.24, Auer Schulstr. 20, W-Elb,    le ein. Die Solinger Linke blieb trotz der Verhaf­  22.9.24, Auswärts, So 13:30-15:45 Uhr,
        Do 19:00-20:30 Uhr, 1*, 2 UStd.,     tungen und der schockierenden Erfahrungen in   1*, 3 UStd., Frank Khan, 5.00 €, 242W104004
        Edith Geuter/Dr. Friederike Kuster,   den Konzentrationslagern widerständig. In Solin­
        242W103008                           gen konnte die illegalisierte KPD im September   »  Freiheit, Amt und Kloster. Beyenburg an
                                             1934 noch eine beachtliche Zahl von 512 Mit­  der Wupper
       »  Die ukrainische Stadt Charkiv im Zweiten   gliedern kassieren. Die Druckerei von Georg   Quartiersgeschichte(n) im Wuppertal
        Weltkrieg. Historischer Salon mit Laura Eckl  Haberer in Ohligs an der Fürker Straße 30 ver­  von West nach Ost
        Die Stadt Charkiv im Osten der Ukraine hat   sorgte noch in der zweiten Jahreshälfte 1934 die   An einer Schleife der Wupper, ganz im Osten
        eine bewegte und gewaltsame Geschichte. Die   kommunistische Widerstandsbewegung reichs­  der Stadt, liegt der alte Ortskern von Beyen­
        Wuppertaler Historikerin Laura Eckl erforscht   weit mit Druckerzeugnissen. Solinger Akteure   burg. Der ehemalige Amtssitz und Grenzüber­
        die Besatzungsgeschichte der Stadt und ih­  wie Paul Claasen, Ernst Bertram und Wilhelm   gang zum Märkischen beeindruckt mit seiner
        res Umlandes (der Oblast Charkiv) im Zwei­  Reeks wurden zu leitenden Funktionären der   historischen Architektur, dem Stauteich und
        ten Weltkrieg und berichtet davon im Histori­  kommunistischen Widerstandsbewegung im   natürlich der ortsbildprägenden Klosterkirche
        schen Salon der Bergischen vhs. Von Oktober   Bergischen Land und waren 1934-1936 am   aus dem 15. Jahrhundert. Dieser Rundgang
        1941 bis August 1943 stand die Stadt unter   Wiederaufbau von freien Gewerkschaftsgrup­  führt durch die Geschichte des Amtes, der Frei­
        deutscher Militärverwaltung. Die deutschen   pen im Großraum Wuppertal beteiligt. Darüber   heit und des Klosters Beyenburg.
        Besatzer plünderten die Oblast rücksichtlos   hinaus waren Solinger:innen auch in den Wi­  Treffpunkt: Bushaltestelle „Beyenburg Mitte“,
        aus und schnitten die lokale Bevölkerung von   derstandstrukturen von SPD, KPO und anderen   Am Wupperstollen.
        bisherigen Versorgungsoptionen ab. Vor allem   linken „Zwischengruppen“ aktiv.  Der Vortrag in­  Bitte bezahlen Sie die Teilnahmegebühr bei der
        die Charkiver Stadtgesellschaft verzeichnete   formiert über die vielfältigen und mutigen Wi­  Kursleitung vor Ort.
        Tausende von Hungertoten. Wie gestaltete   derstandsaktionen und über ihre schnelle Zer­
        sich der Alltag in der besetzten Oblast, wel­  schlagung durch Politische Polizei und Gestapo.  3.11.24, Auswärts, So 13:30-15:45 Uhr, 1*,
        che Überlebensstrategien entwickelten die   Der Eintritt ist frei. Es gilt das Prinzip „Pay what   3 UStd., Frank Khan, 5.00 €, 242W104006
        Betroffenen und welche Rolle spielten Vorer­  you like.“ (Zahle, was Du magst.)
        fahrungen mit Hunger und Gewalt unter sta­                              »  Zum 250. Jahrestag: Auf Goethes Spuren
        linistischer Herrschaft für ihren Umgang mit   9.10.24, Mummstr. 10, SG-Mi,   durch Elberfeld
        den Besatzungsbedingungen? Darum geht es   Mi 18:30-20:00 Uhr, 1*, 2 UStd.,   Goethe war fast überall – auch in Wuppertal.
        in diesem Historischen Salon.        Stephan Stracke, 242S104003          Aber keine Gedenkplakate an Häusern erin­
        Der Eintritt ist frei. Es gilt das Prinzip „Pay what                      nert an seinen Besuch im Jahr 1774. Der Rund­
        you like.“ (Zahle, was Du magst.)   »  Entlang der Allee: Zu Besuch in Unterbarmen  gang von Historiker Heiko Schnickmann sucht
                                             Quartiersgeschichte(n) im Wuppertal    Goethe- Orte in der Elberfelder Innenstadt auf
        21.11.24, Auer Schulstr. 20, W-Elb,   von West nach Ost                   und ordnet den Besuch des Schriftstellers am
        Do 19:00-20:30 Uhr, 1*, 2 UStd.,     1811 rief der Barmer Bürgermeister die Bür­  21. Juli 1774 in die Mentalität der Stadt Elber­
        Edith Geuter/Laura Eckl, 242W103009  ger*innen auf, für eine Straße zu spenden. Die   feld im 18. Jahrhunderts ein.
                                             unbefestigte Landstraße zwischen Barmen und   Treffpunkt: Schwebebahnstation Döppersberg
                                             Elberfeld sollte befestigt werden und zusätzlich   Alte Freiheit 26, 42103 Wuppertal
                                             großzügig angelegt werden. Die „Allee“, heute   Bitte bezahlen Sie die Teilnahmegebühr bei der
                                             Friedrich-Engels-Allee, verbindet nicht nur Bar­  Kursleitung vor Ort.
                                             men und Elberfeld, sondern auch die Geschich­
                                             te des Wuppertals. Bei dieser stadthistorischen   21.7.24, W-Elb, So 15:00-16:30 Uhr,
                                             Wanderung erhalten Sie einem „Blick“ hinter   1*, 2 UStd., Heiko Schnickmann, 5.00 €,
                                             Haus­, Kirchen­ und Fabrik­Fassaden durch die   242W104008
                                             Viertel entlang der ehemaligen „Prachtallee".
                                             Treffpunkt: Engels-Haus, Engelsstr.10, Wuppertal
                                             Bitte bezahlen Sie die Teilnahmegebühr bei der
                                             Kursleitung vor Ort.


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